CO2-neutrale Glasproduktion: Ministerpräsident Wüst und Wirtschaftsminister Pinkwart besuchen Saint-Gobain


Die Stadt Herzogenrath hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Als größter CO2-Produzent der Stadt hat die Glasfabrik Saint-Gobain nun einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaneutralität unternommen: Mit dem Projekt COSIMa (CO2-neutraler Saint-Gobain Industriestandort Herzogenrath – Machbarkeitsuntersuchungen) prüft Saint-Gobain bis Anfang 2025 die Möglichkeiten eines innovativen CO2-neutralen Glasproduktions- und Glasverarbeitungsstandortes Herzogenrath, der weltweit zu den ersten dieser Art gehören wird. Hierzu sollen der Einsatz von grünem Wasserstoff für die Glasherstellung, Energieeinsparungsmaßnahmen für die Glasweiterverarbeitung zu Automobilverglasung sowie die energetisch und betriebswirtschaftlich optimale Energienutzung und -erzeugung am gesamten Standort in Zusammenarbeit mit der Stadt Herzogenrath und angrenzenden Kommunen untersucht und modelliert werden. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben der CO2-neutralen Glasproduktion vom Land Nordrhein-Westfalen.

„Das Projekt COSIMa von Saint-Gobain zeigt: Wir haben alle Chancen, nachhaltigen Klimaschutz, eine starke Industrie und sozialen Zusammenhalt miteinander zu versöhnen. Als Industrieland trägt Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung im Klimaschutz. In Herzogenrath soll Europas erste industrielle CO2-neutrale Glasproduktion entstehen. Damit stellen wir die Weichen für einen modernen, klimaneutralen Industriestandort und für die Entwicklung des Rheinischen Reviers zum ´Energierevier der Zukunft`. Für die Zukunft gilt: Wir müssen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit langfristig verbinden und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft weiter forcieren“, erklärt Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, der zusammen mit NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Förderbescheide in Höhe von insgesamt etwa 1,9 Mio. Euro überreichte.

Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian: „Wir haben in Herzogenrath das Ziel, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Dafür müssen wir alle CO2-Produzenten in unserer Stadt mit an Bord nehmen. Das Werk von Saint-Gobain ist mit der Glasproduktion der größte CO2-Produzent bei uns vor Ort. Wir haben jetzt gemeinsam die große Chance, dass aus dem Werk Wärme ausgekoppelt wird und wir in die Kooperation gehen. Mit diesem entscheidenden Schritt können nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch das Klima verbessert werden. Die Stärkung des Rheinischen Reviers ist uns als Stadt sehr wichtig. Deshalb beteiligen wir uns an dem STARK-Förderprogramm, das Projekte unterstützt, die den Transformationsprozess hin zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen weiter voranbringen. Dazu gehören die Sandwerke als größter Solarpark in NRW, dieses Glaswerk, die Kläranlage und der ÖPNV. Neben diesem Förderprogramm haben wir auch Bundesmittel – BAFA – beantragt. Wichtig bei der weiteren Entwicklung sind für uns insbesondere die Nähe zur Rheinisch Westfälisch Technischen Hochschule in Aachen und die Kooperationen mit Aixtron und dem Technologie Park Herzogenrath. Die unmittelbare Nähe zu den Niederlanden ermöglicht optional auch eine grenzüberschreitende Lösung. Auch der Standort der Glaswerke mitten in unserer Stadt bietet zukunftsorientierte Chancen, die es sinnvoll zu nutzen gilt.“

Das Vorhaben wird in Kooperation mit dem Gas- und Wärme-Institut Essen sowie dem Institut für Technische Thermodynamik, dem Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik und dem Institut für Stromerzeugung und -speicherung der RWTH Aachen durchgeführt. Die voraussichtlichen Gesamtausgaben von COSIMa liegen bei 5,6 Mio. €. Im erwarteten Erfolgsfall könnte ab 2030 der Saint-Gobain Standort klimaneutral betrieben werden.