Stadt Herzogenrath verkündet Jahresabschluss 2024 und blickt auf Finanzprognose 2025


Die Stadt Herzogenrath stellt in der Sitzung des Rates am 8. Juli den Entwurf des Jahresabschlusses für das Jahr 2024 vor. Darin ist das Ergebnis des Haushaltsabschlusses für das Vorjahr nachgewiesen. Dieses fällt erfreulich und deutlich positiver als zunächst erwartet aus: Hatte die Stadt Herzogenrath für 2024 mit einem Haushaltsdefizit von knapp 2,23 Mio. Euro geplant, zeigt sich die Endabrechnung mit einem Jahresfehlbetrag von etwa 360.000 Euro deutlich verbessert. 

Frühere Prognosen waren sogar von einem noch höheren Defizit ausgegangen, was sich somit nicht bestätigte. Grund für den verbesserten Jahresabschluss waren vor allem gestiegenen Erträge bei den Steuern, insbesondere im Gewerbesteueraufkommen. Gleichzeitig lagen die ordentlichen Aufwendungen ebenfalls höher als erwartet, insbesondere durch gestiegene Transferaufwendungen. Das Eigenkapital der Stadt Herzogenrath betrug zum 31. Dezember 2024 etwas über 126 Mio. Euro.

Unklare Vorzeichen für 2025

In der anstehenden Sitzung des Rates der Stadt Herzogenrath wird zudem der unterjährige Finanzprognosebericht mit Stand 30. April 2025 vorgestellt, der über die erwartete Haushaltsentwicklung im laufenden Jahr informiert. Die seit Mai 2024 amtierende Stadtkämmerin Doris Havertz hat sich die Intensivierung und Verbesserung des laufenden Controllings auf die Fahne geschrieben. 

Doris Havertz hierzu: „Nur, wenn wir auch innerhalb eines Haushaltsjahres sehend sind und wissen, wohin die Reise geht, können wir sicherstellen, Entscheidungen immer auf Basis einer soliden Faktenlage zu treffen.“

Gemeinsam mit der Kämmerei arbeitet Havertz an der Professionalisierung des Controllings und insbesondere daran, Stringenz und Validität des Finanzcontrollings verwaltungsintern zu etablieren, um den Stadtrat als oberste Dienstbehörde bestmöglich zu informieren.

Der aktuell vorliegende Bericht kann aufgrund des neuen Ansatzes und der noch vorhandenen technischen, personellen und methodischen Einschränkungen jedoch noch keine belastbare Entscheidungsgrundlage darstellen. So gibt es bei der Erstellung noch systematische Verzerrungen durch fehlerhafte oder veraltete Planwerte. Eine erhebliche Fehlerquelle liegt auch in der weitestgehend manuell durchzuführenden Datenverarbeitung.

Die Kämmerin geht daher nicht davon aus, dass der aktuell prognostizierte Betrag für 2025 von –20,5 Mio. Euro sich so tatsächlich realisiert. So lag etwa auch die Prognose für das Haushaltsjahr 2024 am letztjährigen 30. Juni bei –6,64 Mio. Euro, schlug dann aber tatsächlich nur bei –360.000 Euro ein.

Nicht von der Hand zu weisen ist aber auch auf Basis der vorliegenden, sehr unscharfen Zahlen, dass sich die Haushaltslage 2025 vor allem durch rückläufige Schlüsselzuweisungen sowie weiter gestiegene Transfer- und Investitionsausgaben verschärft hat. Zu betonen ist dabei jedoch auch die komplexe und teils ambivalente Systematik der nordrhein-westfälischen Gemeindefinanzierung. So ist ein großer Anteil der gesunkenen Schlüsselzuweisungen auf die erfreuliche Gewerbesteuerentwicklung in den Vorjahren zurückzuführen. Anders ausgedrückt: Der Erfolg der Vorjahre ist die Bürde der Gegenwart. 

Die Verwaltung wird dem Stadtrat vorschlagen, ein Zwischencontrolling zum 31.08.2025 durchzuführen und die Datenbasis laufend weiter zu validieren.