Bepflanzung Standorte

Standortkunde

Standortkunde

Im März sind die vier Kommunen des Aachener Nordkreises in den diesjährigen Wettbewerb für Biodiversität und Klimaschutz gestartet. „Mein essbarer Naturgarten“ ist das Thema in diesem Jahr, bei dem die schönsten Nutzgärten gesucht werden, in denen nicht nur leckeres und gesundes Obst und Gemüse wächst, sondern die auch Lebensraum für zahlreiche Tiere und Insekten bieten. Die zuständigen Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der vier Kommunen wollen den Wettbewerbszeitraum über aber auch mit nützlichen und interessanten Informationen zum Thema interessierte Bürgerinnen und Bürger versorgen. Um im Garten auch Erfolgserlebnisse ernten zu können, ist es auch wichtig, den Standort zu berücksichtigen.

Hilfreich ist es immer, erst einmal den Garten zu beobachten. Welche Ausrichtung hat er? Gibt es Stellen mit sehr viel Sonne und schattige Orte? Ist der Boden eher sandig und trocken oder eher feucht? Für jeden Standort gibt es die richtigen Pflanzen.

Mediterrane Kräuter etwa lieben sonnige und trockene Standorte. Sandige, magere Böden sind hier eher von Vorteil. Zu viele Nährstoffe sorgen für schlechte Entwicklung. Tomaten hingegen mögen zwar die Sonne, werden aber nicht gerne nass. Regenwasser auf den Blättern begünstigt etwa Pilzinfektionen wie die Tomatenfäule, die schnell ganze Ernten zerstört. Ein kleines Dach oder Gewächshaus wirkt hier Wunder. Kartoffeln, Kohl oder Möhren fühlen sich auch auf dem freien Feld sehr wohl, mögen aber als Mittel- und Starkzehrer eher nährstoffreiche Böden. Hier kann bereits im Herbst großzügig mit Kompost angereichert werden. Das lieben auch Erdbeeren und Zwiebeln. Beerenbüsche, die klassischerweise im Wald wachsen, liefern auch an schattigen Standorten noch gute Erträge. Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren können zwar auch gut als Abtrennung zwischen Beeten gesetzt werden, aber auch an der Hauswand sorgen sie noch für schmackhafte Ernte.

Profis steigern ihre Erfolge noch, indem sie zusätzlich auf die Gesellschaft ihrer Pflanzen achten und Mischkulturen setzen. Hier ergänzen sich Pflanzen und unterstützen sich etwa im Kampf gegen Schädlinge, ohne gegenseitig in Konkurrenz um die Nährstoffe zu treten. Tomate und Basilikum etwa, oder auch Kartoffeln und Kohl oder Erdbeeren und Zwiebeln. Ringelblumen sehen nicht nur schön aus, sie passen auch in einige Mischkulturen zur Schädlingsbekämpfung gut hinein. Ein berühmtes Beispiel ist für Mischkulturen ist die mittelamerikanische Milpa, gerne auch als Indianerbeet bezeichnet. Hier wächst eine Gesellschaft aus Bohnen, Mais und Kürbis. Der schnell wachsende Mais dient dabei als Rankilfe für die Bohnen. Die Bohnen binden an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft in einer für Pflanzen als Nährstoff verfügbaren Form. Der Kürbis deckt mit seinen großen Blättern den Boden ab, schützt ihn so vor Austrocknung und unterdrückt Unkraut.

Listen über günstige Mischkulturen und Standorte gibt es zahlreich in Fachbüchern und Gartenforen im Internet. Sie alle ersetzen aber nicht das Ausprobieren und gelegentlich auch einmal erfolglos sein. Hier ist etwas Mut und ein langer Atem erforderlich.

Für Rückfragen stehen wie immer gerne die zuständigen Klimaschutzmanager oder Umweltplanerinnen Ihrer Nordkreiskommune zur Verfügung. Die Kontaktdaten finden Interessierte auf den jeweiligen Webseiten der Kommunen.