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Schonende Bodenbearbeitung, Torf und Klima
Schonende Bodenbearbeitung, Torf und Klima
Der Boden ist die Grundlage für eine reiche Ernte in einem jeden Garten. Er speichert Nährstoffe und Wasser und versorgt damit die Pflanzen. Nur in einem guten Boden kann die Flora ihre Wurzeln ausreichend entwickeln, um bei Wind und Wetter an Ort und Stelle zu bleiben. Eine Vielzahl größerer, kleiner und auch winziger Lebewesen ist in ihm zuhause und ermöglicht den immerwährenden Kreislauf aus Wachstum und Kompostierung.
Erde ist ein kostbares Gut, dessen Erhalt von unschätzbarem Wert für alle Ökosysteme, das Klima, die Artenvielfalt und selbstverständlich auch die Lebensmittelversorgung ist. Sie besteht aus organischen Substanzen, wie pflanzlichen und tierischen Überresten und anorganischen Stoffen, wie Sand, Ton und Steinen. Das Gemisch aus diesen Substanzen bildet eine Struktur, die je nach Zusammensetzung verschiedene Eigenschaften hat. Ein sehr lehmreicher Boden ist eher schwer, wird im Frühjahr weniger schnell warm, aber speichert viel Wasser und viele Nährstoffe. Enthält der Boden hingegen viel Sand, dann ist er locker, was förderlich für das Wurzelwachstum ist. In einem solchen Boden sind aber weniger Nährstoffe vorhanden und auch Wasser wird weniger gut gespeichert. Idealerweise ist die Gartenerde weder zu kompakt noch zu sandig, sondern hat einen krümeligen Aspekt. Dies kann durch Einarbeitung von Kompost bzw. Sand entsprechend ausgeglichen werden.
Auch der Säuregehalt (pH-Wert) der Erde hat einen direkten Einfluss auf die Ernte: Je nach Höhe können die Mikro- und Makronährstoffe des Bodens besser oder schlechter von den Pflanzen aufgenommen werden. Idealerweise ist sein Zustand leicht säuerlich bis neutral. Die meisten der benötigten Nährstoffe sind dann für die Pflanzen leichter zu haben. Durch äußere Einflüsse tendieren unsere Böden über lange Zeit zu einem niedrigeren pH-Wert. Da Kompost einen eher hohen pH-Wert hat, eignet er sich zum Ausgleichen von säurehaltigen Böden. Alternativ kann auch Kalk ausgebracht werden.
Die zahlreichen Lebewesen in der Erde haben verschiedene Aufgaben. Sie zersetzen Kompost und organischen Dünger und setzen damit die enthaltenen wertvollen Nährstoffe für die Vegetation frei. Regenwürmer oder Maulwürfe tragen beispielweise dazu bei, die Bodenschichten in Bewegung zu bringen, zu lockern und zu vermischen. Da an der direkten Oberfläche andere Bedingungen herrschen als in tieferen Bodenschichten, unterscheiden sich auch die dort anwesenden Lebewesen. Pflügt man den Boden um, werden Organismen aus tieferen Bodenschichten Bedingungen ausgesetzt, die nicht für sie geeignet sind. Gleiches gilt für die oberflächennahen Lebewesen, die durch Umgraben in tiefere Bodenschichten gelangen und dort beispielweise nicht genügend Sauerstoff erhalten. Die natürliche Funktionsweise des Bodens wird dadurch gestört. Um den Boden ohne Umgraben dennoch locker zu halten reicht es, ihn aufzulockern. Ideal ist dafür die Verwendung einer Breitgabel. Wichtig ist auch genug Kompost und je nach Bodenstruktur kann Sand, Stroh oder Laub dabei unterstützen.
Wichtig ist, dass in einem Boden nur über einen längeren Zeitraum größere Veränderungen bewirkt werden können. Ebenfalls geschehen die natürlichen Veränderungen auch nicht von heute auf morgen. Es ist auch wichtig bei Eingriffen in kleinen Schritten vorzugehen, damit sich die vorhandenen Lebewesen langsam anpassen können und nicht beispielweise durch die Zufuhr großer Mengen Kalk irritiert werden. Die Entstehenden Schäden könnten dann nur über mehrere Jahre hinweg wiederhergestellt werden.
Torf ist viel verwendeter, aber oft kritisierter Bestandteil von Blumenerde. Die Vorteile sind vielfältig, denn Torf ist reich an Nährstoffen und speichert viel Feuchtigkeit. Außerdem trägt er zu einer guten Struktur des Bodens bei. Torf besteht aus abgestorbenen Pflanzen und entsteht nur unter ganz bestimmten Bedingungen und über Jahrhunderte in sehr feuchten und kühlen Gebieten, den Torfmooren. Stark vereinfacht kann man Torf daher auch als fossilen Rohstoff bezeichnen. Kohlenstoff ist einer der Hauptbestandteile. Der Abbau von Torf zerstört ökologisch hoch sensible Ökosysteme, die Landschaft und schadet der Umwelt und dem Klima, unter anderem durch die Freisetzung des gespeicherten Kohlenstoffs. Wer möglichst nachhaltig gärtnern möchte, sollte daher beim Kauf von Erde darauf achten, dass diese keinen Torf enthält. Die auflockernde Wirkung kann beispielsweise auch über den Einsatz von Pflanzenfasern erreicht werden.